In einem sind sich machtgierige Politiker*innen einig, sie wählen jene Partei, die ihnen ermöglicht an die Macht zu kommen.
George Santos hat seinen ganzen Wahlkampf 2022 als Republikaner auf Lügen aufgebaut. Das führte letztlich zu einer Anklage und dem Rauswurf aus dem Kongress. Sein Versuch noch einmal als unabhängiger Kandidat anzutreten, scheiterte, keiner wollte ihm mehr nur einen Cent geben. Er hat aufgegeben.
Henry Cuellar, ein demokratischer Repräsentant aus Texas, wurde nun ebenfalls angeklagt. Bestechlichkeit wird ihm und seiner Frau vorgeworfen. Das Pikante, Cuellar hat für den Ausschluss von Santos auf Grund der Anklageerhebung gestimmt. Nun denkt er nicht daran, zurückzutreten.
Es ist einfach zu verführerisch, Geld zu nehmen.
Bei uns völlig unbekannt, war der Vizepräsident von Richard Nixon, Spiro Agnew. Zu ihm kamen sie mit Tüten (Bags) voll mit Geldscheinen. Schweren Herzens, aber voller Überzeugung haben die zuständigen Staatsanwälte, auf die Anklage verzichtet, wenn er zurücktreten würde. Er wäre sonst der Nachfolger von Nixon geworden, gegen den bereits die Untersuchungen zu Watergate liefen, die später zu dessen Rücktritt führten.
Wenn es dich näher interessiert, hier geht es zum Buch und sehr hörenswerten Podcast: „Bagman“ von Rachel Maddow.
Betrug, Bestechlichkeit, über Leichen gehen, Macht um jeden Preis hat nichts mit einer bestimmten Partei zu tun. Ich bin nur dankbar in einem Land zu leben, mit freier Presse und unabhängiger Justiz, denn sie brauchen wir, um solche Missstände aufzudecken.
Nun höre ich von einer jungen Politikerin, die Affären, Missbrauch anderen anhängt, Gerüchte verbreitet, über Journalisten und Politiker, aber auch Freunde. Die vom Standard recherchierte Geschichte wurde und am 8.5.2024 veröffentlicht. Der Standard hat mit 50 verschiedenen Personen gesprochen. Ich kann nur jedem empfehlen, sich selbst ein Bild zu machen und den Artikel zu lesen.
Mich macht es traurig. Ich habe mit 23 Jahren genau gewusst, was ich mache. Das Argument sie sei jung, lasse ich nicht gelten. Wenn man in der Welt der Erwachsenen spielen will, dann gibt es Regeln, die einzuhalten sind. Ich wäre eine der 500.000 potentiellen Wähler*innen gewesen. Ich wollte mich gerade etwas schlauer machen, als der Artikel erschien. Ich hätte gerne einer jungen Frau meine Stimme gegeben. Doch Frauen gibt es noch andere, die ich wählen kann.
Eines ist mir klar, es ist die absolute Minderheit von Politiker*innen, die aus reiner Machtgier so handeln. Das will und kann ich nicht vergessen.